Bienenstände

 

Die Bienenstände

Während man früher in den Bienenhäusern oftmals eine große Anzahl von Bienenvölkern in ihren Beuten neben- und auch übereinander stapelte,
ist man heute, bei den Magazinbeuten, in der Regel bestrebt, die Aufstellungsdichte zu entzerren.
Bei dichter, ungünstiger Aufstellung kann der Bienenverflug, mit all seinen negativen Auswirkungen, wie Räuberei, Übertragung von Krankheiten,
Verfälschung von Ertragsergebnissen etc., erheblich sein.

Auch die Standgröße an sich ist von Bedeutung, da gerade bei zeitweise geringer Tracht zwischen den einzelnen Völkern durchaus eine
Konkurrenzsituation herrschen kann.
Hinzu kommt, dass Ableger, Kunstschwärme, Begattungsvölkchen usw. besondere Ansprüche haben, denen man zwischen Vollvölkern nicht immer
gerecht werden kann.

Das alles spielt bei einer Hobbyimkerei von 2-8 Völkern sicherlich keine große Rolle, im höheren zweistelligen Bereich aber schon.

Aus den genannten Gründen, und auch um an verschiedenen Standorten verschiedene Sorten Honig zu ernten, sind die Bienen auf 6 Stände
im Umkreis von ca 30 km verteilt.
Vom Grunde her machen wir keine Wanderungen zu besonderen Trachten, sondern haben Standorte gesucht, die erfahrungsgemäß in den meisten
Jahren ein gutes Blütenangebot haben, evtl. auch Waldtracht versprechen und auch außerhalb des Frühlings den Bienen noch Nahrung bieten.

Zwischen den ortsfesten Ständen werden, falls notwendig, allerdings schon einzelne Völker umgestellt.

Im folgenden sollen die einzelnen Stände mit ihren Besonderheiten beschrieben und vorgestellt werden.

Bienenstand Alsdorf - der Heimatstand

Am Anfang unserer Imkerei wurden die Bienen in Hinterbehandlungsbeuten gehalten. Hierzu gab es einen kleinen Schuppenanbau, wo diese Beuten
aufgestellt wurden. Heute dient dieser Raum und auch die Beuten als Lagerraum für imkerliche Gerätschaften und Waben.
Die heutigen Magazinbeuten sind gleich daneben im Freien aufgestellt, wo man bei Bienenstand Alsdorfallen Bearbeitungsmaßnahmen viel flexibler agieren kann.

Die Beuten stehen auf dem Hofgrundstück windgeschützt
in einer Obstwiese und sind durch eine Einzäunung
gegen Anfahren und Großtiere geschützt.

Gleich daneben ist ein Platz für Ableger und Begattungs-
kästchen, die separat aufgestellt werden, damit die Königin
bei der Rückkehr vom Begattungsflug das eigene Volk
zuverlässig findet und nicht etwa in eine andere Beute
zurück kehrt und wahrscheinlich abgestochen wird.

Hier werden gegebenenfalls auch Problemvölker aufgestellt
oder solche, die einer besonderen Beobachtung bedürfen.

Die Trachtverhältnisse in Alsdorf sind gut; besonders im
Frühjahr gibt es alljährlich ein reichhaltiges Blütenangebot
von Weiden, Löwenzahn, Raps, Obst, Weißdorn und
anderen Blüten.
Waldhonig ist selten und im Sommer ist zwischen vollen
Honigräumen und Läppertracht, die gerade zum
Volkserhalt reicht, alles möglich.

 

 

Das Bienenhaus in der “Hühnerhöh” in AlsdorfBienenhaus Nicolay

 

Seit Herbst 2017 haben wir ein sehr komfortables Bienenhaus auf der
Alsdorfer Gemarkung von einer älteren, ehemaligen Imkerin
übernommen und mit Jungvölkern in neuen Beuten besetzt.

Da es sehr geräumig ist, kann man darin mit Magazinen sehr gut
arbeiten, auch wenn es seinerzeit für Hinterbehandlungsbeuten konzipiert
war.
Die Trachtgegebenheiten sind denen am Heimatstand zumindest
ebenbürtig.

Auf jeden Fall hat dieses Häuschen den Vorteil, den alle Bienenhäuser
haben: Man ist bei unverhofften Regengüssen unter Dach und bei
Sonne und Hitze im Schatten.

Der Bienenstand bei Wolsfeld

 

Vor vielen Jahren waren wir durch eine Baumaßnahme gezwungen, die Bienenvölker aus Alsdorf vorübergehend zu verlegen - und fanden bei Wolsfeld einen Platz, der für ihre Aufstellung ideal war und ist: Nahezu völlig windgeschützt auf einer Sukzessionsfläche umgeben von abwechslungsreichen
Wald-, Grünland- und Ackerflächen, trotzdem in Ortsnähe und mit dem PKW recht gut erreichbar.

Das Trachtangebot ist
ähnlich wie im Nachbarort
Alsdorf. Der Honig im Früh-Bienenstand Wolsfeld
jahr enthält allerdings meist einen höheren Rapsanteil, weil der Stand oft von Rapsfeldern regelrecht eingekreist ist.

Im Sommer muss man dagegen in manchen Jahren die Honigvorräte der Völker im Auge behalten, nicht um sie zu entnehmen, sondern um Futtermangel zu
verhindern.

In anderen Jahren gibst’s dagegen Lindenhonig, der ein wenig nach Hustenbonbons schmeckt oder sogar etwas Waldhonig.

 

Besonders gut geeignet ist der Wolsfelder Bienenstand für die Überwinterung von Bienenvölkern. Woran das in Einzelnen liegt, ist nicht so genau zu
bestimmen; es entspricht aber der Erfahrung von vielen Jahren. Deshalb sind im Winterhalbjahr auch fast alle Reservevölker hier aufgestellt.

Ein Dank an die Gemeinde Wolsfeld, die uns die Nutzung der Fläche gestattet hat!

Der Bienenstand Prümerburg

Zum Querenhof gehört ein kleines Waldstück in der Nähe von Prümerburg und Irreler Heide. Hier sind schon seit Beginn unserer Imkerei einige
BienenvBienenstand Prümerburgölker aufgestellt.

  Der Stand befindet sich auf dem Bergrücken zwischen Nims- und
Prümtal, der hier nicht mehr sehr breit ist.
So können die Bienen in ihrem Flugkreis in beide Täler fliegen.
Außerdem bietet der umgebende Wald öfters nennenswerte
Waldtracht.

Lediglich bei Trockenheit, besonders im Frühjahr, ist die Umgebung
trachtarm, weil auf dem hier vorherrschenden kargen Sandboden
dann viele Blütenpflanzen zwar blühen, aber nicht honigen.

Der Platz ist gut zur Aufstellung von Begattungsvölkchen und
-ablegern geeignet, weil die Jungköniginnen, wohl durch die stark    
unterschiedlich strukturierte Umgebung, zuverlässig zurück finden.

Eine weitere Besonderheit kann man immer wieder beobachten:
während in Alsdorf und Wolsfeld begattete Königinnen meist mehr
oder weniger der Carnika-Bienenrasse zuzuordnen sind, bilden die
bei der Prümerburg begatteten oft Völker mit Buckfast-Einschlag.
Anscheinend werden von hier andere Drohnensammelplätze
angeflogen.

 

 

 

Der SchBienenstand Scheuerneuerner Bienenstand

Auf dem Theis-Hof in Scheuern bei Neuerburg gab es schon aus früheren Generationen ein altes Bienenhaus. Als wir Anfang der
2000er Jahre die Imkerei vergrößerten, besetzten wir es mit einigen Völkern, einfach um eine andere, neue Honigsorte zu gewinnen.

Zu unserem Erstaunen stellten wir fest, dass hier im rauen Klima
auf über 500 m Meereshöhe, - anders als in Süddeutschland ist das
in der Eifel viel, - die Honigerträge denen im Nimstal ebenbürtig sind.

Jedoch sind die Trachtverhältnisse grundlegend anders, als am
Heimatstand:
Während die Stände in Alsdorf, Wolsfeld und Prümerburg eindeutig
dem Frühtrachtgebiet zuzuordnen sind, liegt der Ertragsschwerpunkt
in Scheuern eindeutig und jedes Jahr im Sommer.
Zwar gibt es jedes Jahr auch Frühjahrstracht, die oft viel Löwenzahn-
honig enthält, jedoch ist der Saisonhöhepunkt  stets im Sommer zur Zeit der Brombeerblüte.

Dabei wird die Trachtzeit durch die Gegebenheiten der sehr zerklüfteten
Mittelgebirgsregion um Neuerburg verlängert:
Durch tief eingeschnittene Täler, Nord- und Südhänge, beschattete
und sonnige Bereiche entstehen kleinklimatische Varianten, die die
Gesamtblühzeit ein und der selben Pflanzenart insgesamt verlängern.
Hinzu kommt in dieser waldreichen Gegend durchaus auch immer
wieder Blatthonig.

Das alte Bienenhaus ist windschief und baufällig geworden und ist bald durch ein neues ersetzt. Dieses dient vor allen dem Windschutz.
Die Bienenstöcke stehen derweil an einer alten Wallhecke; die Pritschen unterhalb der Fluglöcher sollen verhindern, dass heimkehrende Bienen vom
Wind verweht werden, dann bei kühlen Temperaturen verklammen und sterben.

Bienen in Utscheid

Unser Jüngster Bienenstand befindet sich in der Nähe von Utscheid, unweit des Radentals. Die geografischen Gegebenheiten sind hier ganz ähnlich
denen inBienenstand Utscheid Scheuern, allerdings alles rund 150 Höhenmeter tiefer und in einer Tallage.

Im Frühjahr ähneln die Trachtgegebenheiten denen in Alsdorf und
Wolsfeld, während im Sommer Scheuerner Verhältnisse herrschen -
ein Eldorado für die Bienen!

Wenn die Völker so aus dem Vollen schöpfen können, führt der
Überschwang allerdings auch besonders oft zur Auslösung des
Schwarmtriebs.
Dem kann der Imker zwar mit geeigneten Maßnahmen begegnen
bzw. er kann ihn auch für seine Ziele nutzen. Beides ist aber mit
Mehrarbeit verbunden.
Und wenn’s nicht klappt oder bei der Kontrolle etwas übersehen wurde, ist ein Teil des Volkes ab in den Wald und in der Regel
verloren.
Man sagt dann: Das Volk ist abgeschwärmt.
Solche Völker bringen in diesem Jahr dann keinen guten Ertrag mehr.

Der Utscheider Honig wird in der Regel mit dem aus dem Nimstal
(im Frühjahr) oder aus Scheuern (im Sommer) gemischt und
gemeinsam abgefüllt.
Erst einmal gab es Sommerhonig, der so völlig anders war,
dass eine separate Abfüllung Sinn machte.

Mittlerweile gibt es noch einen zweiten Stand in Utscheid, in der Nähe eines großen Natur- und Nutzgartens von Bekannten.

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